|
Inhalt
"Ich nicht" - diese zwei Worte hatten mich von klein auf verfolgt. In jungen Jahren hatte ich wie jeder andere, noch grosse Träume, doch schon bald lehrte mich das Leben, dass mir die mötigen Flügel zum Fliegen fehlten. Stattdessen holte mich die Realität auf der Ueberholspur ein: Armut, Krankheit, Parteilosigkeit und der falsche Staat. Immer wieder stiess ich mit dem Kopf gegen das fortwährende "Ich nicht".
"Ich nicht" stand für mich jedoch noch für viel mehr: Ich heiratete einen Mann, der Gott nicht kannt; ich kam in die Psychiatrie nach einer Wochenbett-Psychose und als ich meine letzte Hoffnung auf eine Flucht aus des DDR und ein neues Leben setzte, fand ich mich kurze Zeit später in einer dunklen Einzelzelle wieder. Gerade das wollte "ich nicht". Es mag seltsam klingen, doch hier - eingeschlossen von diesen kalten Gefängnismauern - begann mein Weg zur inneren Freiheit. Auf spannende Weise griff eine höhere Instanz ein und fing an, Kapitel für Kapitel einer neuen Geschichte mit mir zu schreiben.
Wenn man mich nach dem Titel fragen würde? Ich würde antworten: Erduldet, erlitten, beschmutzt, gefangen und doch wieder aufgerichtet, gestärkt, geheilt und berufen zum Dienst an Anderen - es muss heissen "gerade ich". |
|